
Forschung an der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (CBF)
Informieren Sie sich auf den folgenden Seite über die aktuellen Forschungsaktivitäten der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (CBF).
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Haben Sie Interesse an einer unserer Studien als Proband*in teilzunehmen, schreiben Sie uns bitte an folgende E-Mail-Adresse:
Aktuell werden für folgende Studien Probanden gesucht:
- TOTO-Studie Patienten mit wiederkehrenden Mandelentzündungen
Forschungsprojekte
TOTO-Studie (Teilentfernung bzw. vollständige Entfernung der Gaumenmandel)
Die HNO-Klinik der Charité am Campus Benjamin Franklin beteiligt sich an der multizentrischen klinischen Studie "TOTO", die zwei operative Verfahren vergleicht. Ziel ist es, die Wirksamkeit einer Teilentfernung der Gaumenmandeln (Tonsillotomie) im Vergleich zur vollständigen Entfernung (Tonsillektomie) bei rezidivierender akuter Tonsillitis (wiederkehrenden Mandelentzündungen) zu untersuchen. Diese Erkrankung zeichnet sich durch wiederholte Mandelentzündungen mit Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und gelegentlichem Fieber aus. Antibiotika und Schmerzmittel werden während einer akuten Entzündung häufig eingesetzt. Wenn die Erkrankung wiederholt auftritt, kann eine operative Behandlung der Gaumenmandeln sinnvoll sein.
Die Tonsillektomie ist seit Jahrzehnten weltweit das Standardverfahren zur operativen Behandlung der rezidivierenden akuten Tonsillitis. Die Tonsillotomie, bei der nur ein Teil der Gaumenmandel entfernt wird, hat sich jedoch bei der Behandlung von vergrößerten Mandeln bei Kleinkindern als schonendes Verfahren bewährt. Langzeitstudien haben gezeigt, dass es eine vollständige Entfernung der Mandeln nach Tonsillotomie äußerst selten notwendig ist. Somit besteht der begründete Verdacht, dass das schonendere Verfahren der Tonsillotomie der Tonsillektomie bei der Behandlung rezidivierender Tonsillitiden nicht unterlegen ist. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat beschlossen, eine Studie durchzuführen, um dies mit Daten zu belegen.
Unsere HNO-Klinik ist eine von 27 Studienzentrem in Deutschland, die unter Patienten und Patientinnen im Rahmen der TOTO-Studie behandeln. Für weitere Informationen zur TOTO-Studie besuchen Sie bitte unsere Homepage (https://toto-studie.hno.org/).
Haben Sie Interesse an einer Teilnahme, dann kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail an hno-studienpatient-cbf(at)charite.de.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Projektleitung: Dr. med. C. Degen (Charité), O. Balci e-mail
COVID-19-Erkrankung: Riech-bzw. Geschmacksstörung
Langzeitverlauf der Riech-bzw. Geschmacksstörung bei COVID-19 Erkrankung
Projektleitung: Dr. med. A. Pudszuhn, Dr. med. T. Obermüller, Dr. med. M von Bernstiorff (Charité) e-mail
M. Menière - Frequenzverschiebung der maximalen VEMP-Antwort
Das Innenohr besteht aus dem Hörorgan und einem Gleichgewichtsorgan, welches Bewegungen des Kopfes erfasst und für die aufrechte Körperhaltung sowie aktiven Bewegungsabläufen extrem wichtig ist. Die Morbus Menièreschen Krankheit wird durch eine Störung im Innenohr („endolympathischer Hydrops“) verursacht und führt sowohl zu Hörproblemen als auch Schwindelsymptomen. Ein Nachweis der Krankheitsursache und damit eine sichere Diagnostik dieser Erkrankung ist weiterhin nur sehr schwer möglich.
Die heutige Diagnostik beruht vornehmlich auf Indizien verschiedener Hör- und Gleichgewichtsuntersuchungen und letztendlich kann nur ein Verdachtsmoment formuliert werden. Zwar kann seit kurzem in MRT-Untersuchungen mit Kontrastmittelgabe ein Nachweis der Störung im Innenohr gelingen, jedoch erfordert dies hohen Aufwand und Kosten.
Die Studie untersucht eine Methodik, die darauf beruht, dass die Störung im Innenohr bei der Morbus Menièreschen Krankheit die Schwingungsfähigkeit des Gleichgewichtsorgans verändert. Durch Stimulationen des Gleichgewichtsorgans mit verschiedenen Messfrequenzen soll diesen Effekt erkennbar sein. Dazu wird ein etabliertes relativ einfaches Messverfahren eingesetzt werden, welches bei Bestätigung der Arbeitshypothese eine kostengünstige Methode darstellen könnte, die auch bei niedergelassenen HNO-Ärzten einsetzbar wäre.
Es werden Patienten mit einer Erkrankung und ohrgesunde Normalpersonen untersucht.
Projektleitung: Dr. rer.-medic. U. Schöneld, Dr. med. A. Pudszuhn (Charité) e-mail
Prospektive Studie zur Neuropathia vestibularis im Langzeitverlauf
Untersuchungen zur Kompensation der peripher vestibulären Funktionsstörung unter Einschluss der Lebensqualität bei Patient:innen nach akuter Neuropathia vestibularis
Projektleitung: Dr. med. A. Pudszuhn, E. Hoxhallari (Charité) e-mail
Chronische Schwindelerkrankungen
Untersuchungen zur Bedeutung der Interdisziplinären Gleichgewichtsdiagnostik bei Patient:innen mit chronischen Schwindelerkrankungen
Projektleitung: Dr. med. A. Pudszuhn, Dr med. J. Blum (Charité) e-mail
OTO-Studie
Ermittlung der patientenbezogenen Lebensqualität, der postoperativen Schmerzen, des Wundheilungsverlaufs und der Operationszeit/Aufwand bei endoskopischer versus mikroskopischer Ohroperation.
Projektleitung: Dr. med. S. Kourtidis (Charité) e-mail
Rhinochirurgie-Studie
Ziel der prospektiven Studie ist eine Bewertung objektiver und subjektiver Parameter über den Erfolg von chirurgischen Nasenoperationen wie Septumplastiken mit und ohne Operation an der Nasenmuschel, Rhinoplastiken sowie funktionell endoskopischen Nasennebenhöhleneingriffen.
Projektleitung: Dr. med. L. DIederich (Charité) e-mail
HPV-assozierte Kopf-Hals-Tumore
Projektleitung: Dr. med. T. Obermüller (Charité) e-mail
Vermeidung von Kinetose bei automatisiert fahrenden Kraftfahrzeugen
Mit Kinetose (auch Reise- oder Bewegungskrankheit) beschreibt man die Neigung, bei bestimmten Bewegungen während einer Fahrt mit einem Fahrzeug mit Unwohlsein, Übelkeit bis hin zum Brechreiz zu reagieren. Kinetose ist bereits heute für ca. 30% der Bevölkerung als Beifahrer im Kraftfahrzeug ein sehr relevantes gesundheitliches Problem und wird durch die Einführung automatisiert fahrender Fahrzeuge an Bedeutung zunehmen. Hierbei wird der Fahrer selber Passagier und ihm wird ermöglicht, sich mit anderen Dingen als der Fahraufgabe zu beschäftigen, und sein Einfluss auf das Fahrverhalten zur Vermeidung von Kinetosen entfällt. Wird Kinetose bei automatisiert fahrenden Fahrzeugen aufgrund unzulänglichen Fahrverhaltens vermehrt auftreten, können viele Vorteile nicht genutzt werden und die Akzeptanz für automatisiertes Fahren wird hierdurch abnehmen.
Ein tieferes Verständnis für die Ursachen von Kinetose in Kraftfahrzeugen und Ansätze für die Vermeidung von Kinetose sind somit wichtige Voraussetzungen. In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Gemeinschaftsprojekt in Kooperation mit dem Fachgebiet Kraftfahrzeuge der Technischen Universität Berlin soll untersucht werden, welche Bewegungen im Auto Kinetose verursachen und wie diese beim Automatisierten Fahren durch fahrzeugtechnische Maßnahmen vermindert werden können. In physiologischen Untersuchungen zur Gleichgewichtsorganfunktion sollen grundlegenden Fragen zur Ursache der stark streuenden Kinetosesensibilität nachgegangen werden. Diese Studien unterstützen die Modellierung der biologischen Zusammenhänge, woraus wiederum Parameter abgeleitet werden sollen, die im automatisiert fahrenden Auto vermieden werden müssen. In Probandenstudien in speziell für das Forschungsprojekt aufgebauten und ausgestatteten Versuchsfahrzeugen der TU Berlin werden verschiedene Fahrsituationen auf ihr Kinetoserisiko und mögliche Kompensationsmöglichkeiten untersucht.
Das autonom fahrende Auto soll später frühzeitig erkennen können, ob Reisekrankheit bei einem Fahrzeuginsassen oder einer -insassin auftritt, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Drittmittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderzeitraum: 09/2019 bis 12/2022
Projektleitung: Dr. rer.-medic. U. Schönfeld (Charité), Prof. Dr.-Ing. S. Müller (TUB) e-mail