
Schlafmedizin
Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom wird durch Atemstillstände während des Schlafs verursacht und ist durch eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang gekennzeichnet. Dabei kann es zu weiteren Symptome und Folgeerkrankungen kommen wie Herzinfarkt, Bluthochdruck usw.
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Team der schlafmedizinischen Sprechstunde

HNO-Facharzt

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Assistenzärztin
Allgemeine Informationen
Ein gestörter Schlaf stellt für eine stetig wachsende Anzahl vom Menschen eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität bzw. ein potentielles Gesundheitsrisiko (Herz-Kreislaufschäden) dar. Über die unmittelbaren Folgen für die Betroffenen hinaus, verursachen chronische schlafmedizinische Erkrankungen kostenträchtige Schäden für die Gesellschaft, z. B. durch Fehler in der Produktion und durch Versagen bei Steuer- und Überwachungstätigkeiten. Durch Einschlafen am Steuer entstandene Schäden betragen alleine in Europa mehrere Milliarden Euro jährlich.
Am häufigsten muss zwischen dem primären Schnarchen und dem Schnarchen mit relevanten Atemaussetzern (Schlaf-Apnoe-Syndrom) unterschieden werden. Während das primäre Schnarchen häufig durch ein Strömungshindernis im Bereich des Nasen-Rachens (verbogene Nasenscheidewand, vergrößerte Rachen –und oder Gaumenmandeln, Polypen) verursacht wird und eine Belastung für das soziale Umfeld, insbesondere den Lebenspartner darstellt, kommt es beim Schlaf-Apnoe-Syndrom zu einem Kollaps der oberen Atemwege und damit zu einen für Sekunden anhaltenden und sich mehrfach wiederholenden Atemstillstand mit dem Resultat eines Absinkens der Sauerstoffsättigung im Blut, Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdruckes. Die Folgen davon sind eine vermehrte Weckreaktion, eine Zerstörung der Schlafstruktur mit nicht erholsamen Schlaf und daraus resultierenden Kardinalsymptome:
- Tagesmüdigkeit
- Ein- und Durchschlafstörungen
- morgendliche Müdigkeit, trotz ausreichendem Schlaf
- intellektueller Leistungsverlust
- vermehrtes nächtliches Schwitzen
- morgendliche Mundtrockenheit und Kopfschmerzen
- Persönlichkeitsveränderungen
- Aufwachen mit Atemnot
- Gedächtnisstörungen
- Potenzstörungen und Libidoverlust
- depressive Verstimmung
- Enuresis
Des Weiteren können verschiedene andere Erkrankungen (Stress, zentrales Schlaf-Apnoe-Syndrom, falsche Ernährung, Alkohol, psychoaktive Substanzen, psychische Störungen, schlafbezogenes Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Narkolepsie, nächtliche kardiale Ischämie, Hypersomnie, etc.) für eine Schlafstörung verantwortlich sein.
Unsere HNO-Klinik bietet Ihnen fundierte diagnostische und therapeutischen Maßnahmen zur Klärung Ihrer Symptome an.
Schlafmedizinische Diagnostik
Am Anfang unserer Behandlung steht eine detaillierte Anamnese, Fragebogenuntersuchung und eine spezifische HNO-ärztliche Untersuchung. Anschließend erfolgt die apparative Überprüfung der Strömungsverhältnisse Ihrer Nase zur Objektivierung der Nasenatmung. Mit den so gewonnen Befunden können eventuell notwendige Zusatzuntersuchungen zur weiteren Symptomklärung eingeleitet werden.
- Ambulantes Schlafscreening:
Sie erhalten in unserer Poliklinik ein für Sie voreingestelltes und angepasstes Screeninggerät. Mit diesen Gerät werden in Ihrer privaten Umgebung automatisch die Schlafphase (6-10h) und verschiedene weitere Parameter (Lage, Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz) aufgezeichnet.
- Schlafendoskopie:
Durch diese stationäre Untersuchungsmethode wird die genaue Lage des Schleimhautkollapses festgestellt und ein problemorientiertes Therapiekonzept erstellt. Dazu wird mit Hilfe vom Schlaf erzeugenden Medikament (Propofol) eine Schlafsituation erzeugt. Während dieses erzeugten Kurzschlafes wird mit einem Endoskop der gesamte obere Atemwegstrakt (Nase, Nasenrachen Rachen und Kehlkopf) untersucht.
- Röntgen-/CT-Untersuchung, Lungenfunktionsprüfung, Prick-Test, 24-h-pH-Metrie
- kardiologische Zusatzdiagnostik (EKG, Langzeit-EKG, Echokardiographie, Ergometrie)
Die nun vorliegenden Daten werden ausgewertet und je nach Befund (AHI-Apnoe/Hypopnoe-Index: Anzahl der Apnoen und Hypopnoen/h Schlaf) kann eine zielgerichtete Diagnostik (Vorstellung Schlaflabor) und Therapie eingeleitet werden.
Therapie
- primäres Schnarchen
konservativ: progenierende Bissschienen, Optimierung der Schlafhygiene (Verhaltensweisen, um einen gesunden, erholsamen Schlaf zu ermöglichen oder zu fördern), Gewichtsreduktion
operativ: Septum- und/oder Muscheloperation, am Weichgaumen/Zungengrund Radiofrequenztherapie (mono- und bipolar), zurückhaltend: laser- oder elektroassistierte Uvulopalatoplastik
- obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom
konservativ: Standardtherapie ist die nächtliche nasale Überdruckbeatmung über eine angepasste Maske, progenierende Bissschienen, Optimierung der Schlafhygiene (Verhaltensweisen, um einen gesunden, erholsamen Schlaf zu ermöglichen oder zu fördern), Gewichtsreduktion
operativ: Septumplastik und Muscheloperation (zur Optimierung der nasalen Überdruckbeatmung), Adenotomie, Uvulopalatopharyngoplastik, am Zungengrund Radiofrequenztherapie, Laserabtragung der Zungengrundtonsille, Hyoidsuspension und Genioglossus-Advancement, Kieferumstellung, Tracheostomie, Neurostimulationsverfahren (Hypoglossusschrittmacher)
- zentrales Schlaf-Apnoe-Syndrom
interdisziplinäre Anbindung (Neurologie)
Nachsorge und Prognose
Das Team unserer Hochschulambulanz steht den hier ambulant und stationär betreuten Patienten dauerhaft zur Verfügung.
Nachkontrollen können persönlich telefonisch oder per Mail vereinbart werden.
Bei einer diagnostizierten und therapierten schlafbezogenen Atemstörung ist die Prognose sehr gut.
Sollte ein schwergradiges (AHI von >30) obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom unbehandelt bleiben verdoppelt sich das Mortalitätsrisiko aufgrund von Herz-Kreislaufschäden.
Terminvereinbarung Schlafmedizin
Termine für die Sprechstunde für Schlafmedizin können Sie telefonisch über die Anmeldung der HNO-Hochschulambulanz vereinbaren:
+49 30 450 555 030
+49 30 450 555 970